Führungsfehler

2021 oder: Überleben

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Kolumne „Führungsfehler“. Digitalisierung hin oder her, er liebte seinen Stehkalender. Jedes Jahr um die gleiche Zeit kaufte er ihn bei einem stadtbekannten Papierhändler.

Heuer war er spät dran. Zwischen Lockdown 2 und 3 betrat er das Geschäft. Sein Kalender war nicht da. Die Verkäuferin schaute unfreundlich, also fragte er gar nicht.

Er ging ins Internet. Die Seite des Händlers versprach erstklassige Beratung, gegen Vorauskasse – Vorauskasse! – würde man „Ware nach Möglichkeit abholbereit halten“. Allein: er fand keinen Online-Shop.

Kein Online-Shop? Womit hatte der Händler 2020 verbracht? Mit dem Lukrieren von Corona-Förderungen, Umsatzersätzen, Fixkostenzuschüssen – aber nicht mit dem simpelsten, das die digitale Welt verlangt, mit dem Bau eines einfachen Online-Shops?

Unternehmertum schaut anders aus, dachte er. Er klemmte sich erneut hinters Internet, kontaktierte den Hersteller seines Kalenders, bekam umstandslos einen Online-Shop genannt und bestellte dort.

Die Welt verändert sich, dachte er. Und nicht alle werden überleben.

Ein gutes Neues Jahr!

Das Management. Unendliche Möglichkeiten für Führungs- und andere Fehler. Wenn Sie einen solchen loswerden wollen, schreiben Sie an: andrea.lehky@diepresse.com

Ähnlichkeiten mit realen Personen und Unternehmen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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