Morgenglosse

Wer klopfet an? Wer vor der Tür? Was, Sport, hier?

Der für Sport zuständige Stadtrat Peter Hacker
Der für Sport zuständige Stadtrat Peter HackerAPA/HERBERT NEUBAUER
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Wiener Sportstätten seien „mit Hirn“ zu öffnen, sagt Stadtrat Peter Hacker. Eine Weisung oder bloß Polit-Finte, weil rundum die nächsten Verschärfungen ante portas stehen?

Wien ist anders. Wiens Sport ist sogar ganz anders. Er unterliegt Strömungen der Stadtpolitik und Ansichten manch Beamter der Sportstätten Betriebsgesellschaft. Spitzenschwimmer können etwa seit 3. November weder im Stadionbad noch in der Stadthalle trainieren. Diese sind geschlossen. Wobei in der Covid-Verordnung der Bundesregierung doch explizit steht, dass sie trainieren dürften. Aber, das ist in Wien ein anderes Blatt Papier.

Der Interpretationsspielraum für Hallenbetreiber ist offenbar so groß wie bei Grenzkontrollen. Die Verwirrung im Bürokratie-Dschungel wird größer – auch sind da Freiluftsportstätten geschlossen, steht dort ein Profi-Leichtathlet vor verschlossenen Türen. Vom Stillstand der Hobbyszene (bis auf Laufsport, Rad) ganz zu schweigen. Sogar Tennis-Hallen sind, trotz genormter Respektabstände zwischen Spielern, geschlossen.

In der Sportszene wird von „vorauseilendem Gehorsam“ bei WSB und MA51 gemunkelt. Bierernst, das ist doch Bewegung! Womöglich war der Irrlauf aber ja bloß Folge miserabler (partei-interner) Kommunikation.

Gut, dass der mitunter verhaltensauffällige und für Sport zuständige Stadtrat, Peter Hacker, jetzt eine Aussage in aller Öffentlichkeit deponiert hat. Er plädierte dafür, Profisport langsam wieder für Fans zu öffnen. Und im Amateursport mehr zuzulassen, weil man über Covid-19 viel gelernt habe.

Hacker sagt, es sei „längst möglich, Sportstätten mit Hirn zu öffnen“. Trotz der rundum weiterhin hohen Corona-Zahlen. Trotz erneuter, anstehender Verschärfungen? Wer soll sich da noch auskennen?

Nächster Lockdown hin oder her. Egal. Bäder für Profischwimmer schleunigst aufsperren, Tennisplätze frei geben, für Kinder neue Bewegungslösungen zeigen. Fans bei Rapid und Austria begrüßen, Vorbild für Österreich sein.

Wien ist doch anders. Oder?

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