Der Preis für das schwarze Gold, heuer abgestürzt wie nie zuvor, kennt plötzlich kein Halten mehr. Aber kann es noch lange so weitergehen?
Nun also auch noch eine Explosion auf einem Öltanker im saudiarabischen Hafen von Dschidda. Der Markt, generell sehr sensibel, was Ereignisse im ölreichen Nahen Osten betrifft, reagierte am Montag sofort, der Preis für die in Europa maßgebliche Sorte Brent stieg weiter um 1,3 Prozent auf über 50,7 Dollar je Fass. Ein Niveau, das nur vorigen Donnerstag eine Spur höher lag und davor seit Anfang März nicht mehr zu sehen war.
Die Explosion war wie eingangs angedeutet nur der letzte in einer Reihe von Impulsen, die den Preis für das schwarze Gold, das ja als Schmierstoff der Wirtschaft gilt, nun schon die siebente Wochen nach oben treiben. Auf Sicht von einem Monat steht ein Plus von fast 15 Prozent zu Buche, auf Sicht von drei Monaten sind es fast 27 Prozent, sodass die Aktien der lang gebeutelten Ölkonzerne klettern, die Börse in Moskau ein neues Rekordhoch erzielte und die Währungen der Förderländer Auftrieb erhalten. Gewiss, das Niveau von 70 Dollar vor knapp einem Jahr ist weit entfernt, aber das Tief von Ende April bei unter 20 Dollar, ausgelöst durch den ersten Corona-Schock und den anschließenden Preiskrieg zwischen Russland und Saudiarabien, eben noch weiter.