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Österreich und der Christchurch-Terrorist

Trauer nach dem Attentat. Der Terrorist von Christchurch tötete 51 betende Muslime in zwei Moscheen.
Trauer nach dem Attentat. Der Terrorist von Christchurch tötete 51 betende Muslime in zwei Moscheen.(c) REUTERS (Jorge Silva)
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Eine Kommission versuchte zu ergründen, wie es zu dem Attentat in Neuseeland mit 51 Toten kam. Österreichs Identitären-Chef Martin Sellner soll bei der Radikalisierung des Terroristen eine Schlüsselrolle gespielt haben.

Wien. Im März 2019 starben bei einem Terroranschlag auf Moscheen im neuseeländischen Christchurch 51 Menschen, weitere 50 wurden verletzt. Auf 800 Seiten liefert die eingesetzte Untersuchungskommission nun einen Erklärungsversuch. Sie suchte nach Lücken im System, zeichnet den Werdegang des Täters und seine sozialen Kontakte penibel nach. Da spielt auch der österreichische Identitären-Chef, Martin Sellner, eine wesentliche Rolle.

Denn „Das Individuum“, wie der Terrorist nur genannt wird, vernetzte sich mit der rechtsradikalen Szene auf der ganzen Welt. Er trieb sich unter dem Namen „Barry Harry Tarry“ in einschlägigen Foren herum und war Mitglied der Lads Society auf Facebook. Die Lads Society ist eine rechtsextreme Gruppe, die 2017 aus der australischen United Patriots Front (UPF) hervorging. Sie fällt durch Angriffe auf die afrikanische Community, Hitlergrüße und NS-Devotionalien auf. Der 30-jährige T. teilte im Internet Memes, Artikel und YouTube-Links. Er diskutierte über Hitlers „Mein Kampf“. Seinem Hass auf Muslime machte er Luft und plädiert für eine „Rassentrennung“. Und er ermunterte Neonazis auf der ganzen Welt, an Martin Sellner zu spenden.

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