Die Wirtschaft ist im Vorjahr in allen österreichischen Bundesländern gewachsen, am stärksten in der Steiermark und am schwächsten in Kärnten. Beim Beschäftigungszuwachs lag Wien laut Statistik Austria auf dem ersten Platz, das geringste Plus gab es in Kärnten. Die verfügbaren Einkommen pro Einwohner waren in Wien am niedrigsten, stiegen insgesamt aber am zweitstärksten. Über die höchsten Pro-Kopf-Einkommen verfügten Vorarlberger Haushalte.

Insgesamt ist Österreichs Wirtschaft im Vorjahr um 1,4 Prozent gewachsen. Die Bandbreite beim Anstieg des Bruttoregionalprodukts (BRP) lag zwischen 2,0 Prozent in der Steiermark und 0,8 Prozent in Kärnten. Verantwortlich für das gute Abschneiden der Steiermark war der produzierende Bereich, der mit 3,8 Prozent stärker als in den anderen Bundesländern wuchs, wie die Statistik Austria am Freitag mitteilte. Auch in Tirol und Vorarlberg mit einem BRP-Anstieg von je 1,8 Prozent und Salzburg (plus 1,7 Prozent) war der produzierende Bereich ausschlaggebend für das überdurchschnittliche Wachstum. Die vergleichsweise schwächere Entwicklung in Kärnten hat vor allem zwei Gründe: Es kamen keine Wachstumsimpulse mehr aus der Warenproduktion und der Dienstleistungssektor legte mit plus 0,7 Prozent am schwächsten von allen Bundesländern zu.

Wien unter Durchschnitt

Überdurchschnittlich gewachsen ist die Wirtschaft auch im Burgenland (plus 1,6 Prozent) und in Oberösterreich (plus 1,5 Prozent), unterdurchschnittlich in Niederösterreich (plus 0,9 Prozent).

In Wien nahm die reale Wirtschaftsleistung mit plus 1,2 Prozent leicht unter dem Österreich-Schnitt von 1,4 Prozent zu. Die Bundeshauptstadt erzielte aber mit plus 1,8 Prozent das stärkste Wachstum aller Bundesländer im Dienstleistungssektor - bei einem Österreich-Wert von 1,4 Prozent. Dabei ging insbesondere von Beherbergung und Gastronomie sowie vom Gesundheits- und Sozialwesen Dynamik aus. Stark zurückgegangen ist dagegen die Herstellung von Waren.

Die höchsten verfügbaren Einkommen je Einwohner gab es erneut in Vorarlberg mit 25.200 Euro. An zweiter Stelle lag Niederösterreich mit 25.100 Euro, gefolgt vom Burgenland (24.800 Euro) und Salzburg (24.700 Euro). Über dem Österreich-Schnitt von 24.000 Euro lagen auch die Pro-Kopf-Einkommen der Oberösterreicher (24.500 Euro). Die Steiermark und Tirol waren mit 23.900 Euro und 23.800 Euro nur noch leicht unter dem Österreich-Schnitt. Unterdurchschnittliche Einkommen verzeichneten die privaten Haushalte in Kärnten mit 23.600 Euro. Wien wies wie in den Vorjahren das niedrigste verfügbare Einkommen pro Kopf mit 22.500 Euro auf, jedoch zeigte sich 2019 im Gegensatz zu den Vorjahren ein leicht überdurchschnittliches Wachstum.

Jobwachstum in Wien

Bei der Beschäftigung erzielte Wien 2019 mit einem Plus von 1,8 Prozent den Spitzenwert aller Bundesländer. Von den zusätzlichen 20.100 Beschäftigungsverhältnissen entfielen dabei 17.300 auf den Dienstleistungssektor. Im Österreich-Durchschnitt gab es um 1,3 Prozent mehr Jobs als im Jahr davor. Am geringsten war der Anstieg in Kärnten (plus 0,7 Prozent).

Das Bruttoregionalprodukt je Einwohner ist in allen Bundesländern real gewachsen. Der Anstieg lag zwischen 0,5 Prozent in Niederösterreich und 1,7 Prozent in der Steiermark. Der Österreich-Schnitt betrug 1,0 Prozent. Das höchste BRP je Einwohner zu laufenden Preisen erzielte wie im Vorjahr Salzburg mit rund 53.600 Euro, gefolgt von Wien mit rund 52.700 Euro. Am niedrigsten war der Wert im Burgenland mit 31.600 Euro.