Wintersport

Schützling von Hirscher räumt im Riesentorlauf ab

Ferdinand Hirscher, der Vater von Marcel Hirscher, will die heimischen Riesentorläufer wieder schnell machen. Jetzt gibt es erste Erfolge.  

Martin Huber
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Ferdinand Hirscher
Ferdinand Hirscher
GEPA

Ferdinand Hirscher, der Vater von Ski-Superstar Marcel Hirscher, war Holzfäller, Hüttenwirt und Skilehrer. Vor allem aber war er Trainer von seinem Sohn Marcel, dem besten Skifahrer der Geschichte. Nun hat der 65-Jährige die wohl größte Herausforderung auf sich genommen: "Ferdl" will die gesamte rot-weiß-rote Skination wieder auf Vordermann bringen. 

Im Riesentorlauf, der Kerndisziplin des Skisports, läuft es schon länger nicht rund. Als "Kernproblem" bezeichnete ÖSV-Sportdirektor Toni Giger die schwachen Leistungen der ÖSV-Herren vor der Saison. Welch dringender Handlungsbedarf besteht, zeigte auch der Saisonstart in Sölden: Platz  17 von Stefan Brennsteiner bedeutete das nächste Debakel. Im vergangenen Winter haben die ÖSV-Herren im Riesentorlauf nur zwei Podestplätze eingefahren. Im Nationencup landeten sie sogar nur auf Platz sieben – hinter Slowenien und Kroatien.

Diese Talfahrt soll "Ferdl" Hirscher gemeinsam mit "Mike" Pircher stoppen. Der Schladminger Pircher ist jener Mann, der Marcel Hirscher als Privatcoach zu acht Gesamtweltcupsiegen coachte. In der vierköpfigen Riesentorlaufgruppe von Pircher und Hirscher stehen ausschließlich Namen, die bisher nicht auf Siegerlisten aufgetaucht sind: Stefan Brennsteiner (29), Raphael Haaser (23), Patrick Feuerstein (23) und Roland Leitinger (29).

"Ich habe so eine Freude daran, wenn ich das, was ich die vergangenen Jahre an Erfahrung aufgebaut habe, weitergeben und jemandem helfen kann", sprüht Ferdinand Hirscher vor Tatendrang. Und seine Arbeit trägt erste Früchte. 

Beim ersten von zwei Europacup-Riesentorläufen in Hochgurgl feierte Raphael Haaser einen Heimsieg. Der 23-jährige Tiroler setzte sich mit 0,23 Sekunden Vorsprung auf den Deutschen Stefan Luitz, der im Weltcup in dieser Disziplin schon siegte und sieben Mal am Stockerl war, durch. Morgen steht in Hochgurgl der zweite Riesentorlauf auf dem Programm.