Besseres Wohlbefinden

Studie zeigt: Wer im Grünen lebt, raucht weniger

Wissenschaft
02.11.2020 10:05

Wer im Grünen lebt, raucht weniger bzw. hört erfolgreicher mit dem Rauchen auf als Menschen, die in grauen Straßenschluchten leben. Zu diesem Schluss sind Psychologen aus Wien und England, die den Zusammenhang zwischen Wohnort und Rauchverhalten in England untersucht haben, gekommen. Eine Verbesserung des Zugangs zu Grünflächen wäre daher eine wichtige Strategie zur Verringerung der Raucherquote, so die Forscher.

Die Untersuchung stützt sich auf Antworten von mehr als 8000 Erwachsenen auf Fragen zu ihrer Gesundheit, ihrem Wohnort und verschiedenen anderen Lebensstilfaktoren, die im Rahmen des Health Survey for England (HSE) gesammelt wurden. Die Psychologen Sabine Pahl und Mathew White von der Universität Wien zeigten gemeinsam mit Kollegen der Universitäten Plymouth und Exeter anhand dieses Datensatzes, dass Personen, die in unmittelbarer Nachbarschaft Zugang zu Grünflächen haben, eine höhere Chance haben, Nichtraucher zu werden und zu bleiben, berichten sie im Fachjournal „Social Science & Medicine“.

Ein Fünftel weniger Raucher bei mehr Grün
Selbst wenn andere Faktoren wie etwa der sozioökonomische Status der befragten Personen berücksichtigt werden, ist die Wahrscheinlichkeit zu rauchen für Menschen in Gegenden mit einem hohen Grünflächenanteil um 20 Prozent geringer als in Gebieten mit weniger Grünflächen. Bei Menschen, die irgendwann in ihrem Leben geraucht haben, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören, um zwölf Prozent, wenn sie im Grünen leben, berichtet die Universität Wien.

Besuch von Naturräumen bessert Wohlbefinden
Die Forscher hatten bereits in früheren Studien gezeigt, dass die Möglichkeit, von zu Hause aus ins Grüne zu sehen, mit einem geringeren Verlangen nach Alkohol, Zigaretten und ungesunden Lebensmitteln verbunden ist. Personen, die wöchentlich Naturräume besuchen und sich psychisch mit ihnen verbunden fühlen, berichteten außerdem über ein besseres körperliches und geistiges Wohlbefinden.

Auch wenn es bereits erhebliche Hinweise darauf gebe, dass Naturräume mit Stressabbau und besserem Wohlbefinden verbunden sind, ist dies für Pahl „die erste Studie, die zeigt, dass ein höherer Grünflächenanteil auch mit einer Verringerung ungesunder Verhaltensweisen verbunden ist. Das legt nahe, dass die Vorteile natürlicher Grünräume möglicherweise noch weiter reichen als ursprünglich angenommen.“

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