Coronavirus

„Partieller Lockdown nicht zu vermeiden“

Wien im März dieses Jahres. Rainer Thell hält ein Herunterfahren des öffentlichen Lebens für zwei bis drei Wochen für sinnvoll.
Wien im März dieses Jahres. Rainer Thell hält ein Herunterfahren des öffentlichen Lebens für zwei bis drei Wochen für sinnvoll.Clemens Fabry/Die Presse
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Wegen der steigenden Zahl an Intensivpatienten hält der Leiter der Notfallaufnahme der Klinik Donaustadt, Rainer Thell, ein erneutes Herunterfahren des öffentlichen Lebens für unausweichlich.

„Der Ernst der Lage ist ganz vielen Menschen in der Gesellschaft überhaupt nicht bewusst“, sagt Rainer Thell, Facharzt für Anästhesie sowie Intensivmedizin und Leitender Oberarzt der Notfallaufnahme an der Klinik Donaustadt, ehemals SMZ Ost. „Österreich ist hinsichtlich der Menge der Erkrankten nicht besser aufgestellt als etwa die Schweiz, die Zahl der Infektionen hinkt lediglich hinterher.“
Der Anstieg sei zwar weniger steil, aber Spitalspatienten, insbesondere Intensivpatienten, benötigten für gewöhnlich eine längere Behandlung, weswegen es sich „auch bei uns massiv aufstauen wird“.

Thell hält daher einen, wie er sagt, „partiellen Lockdown“ für zwei bis drei Wochen – jene Zeit also, in welcher der Ansteckungszyklus von Covid-19 unterbrochen werden kann – für unvermeidlich. Wie dieser Lockdown aussehen könnte? „Schulen und alle Arten von Geschäften würde ich offenhalten. Schulen wegen der gigantischen Auswirkungen auf die Schüler sowie deren Eltern. Und Geschäfte, weil dort praktisch keine Übertragungen erfolgen – weder in Baumärkten noch in Textilgeschäften, Parfümerien oder im Elektrohandel.“

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