Noch läuft die Auszählung der Wahlkarten in allen 23 Wiener Gemeindebezirken auf Hochtouren. Ein Endergebnis ist – sowohl für die Gemeinde- als auch für die Bezirksebene – heute wohl noch nicht zu erwarten. Die Hochrechnungen von SORA deuten aber darauf hin, dass das Team HC Strache den Einzug in mehrere Bezirksvertretungen schaffen wird. Das ist aber noch mit Vorsicht zu genießen, die Hochrechnungen haben noch eine Schwankungsbreite von rund drei Prozent. Die endgültige Auszählung kann noch einige Mandate verschieben.

THC in 16 Bezirksparlamenten

Legt man den Verteilungsschlüssel der Bezirksvertretungssitze auf die aktuellen Hochrechnungen um, schafft Straches Liste insgesamt 29 Mandate in 16 Bezirken. Vor allem in seinen Hochburgen dürfte der Einzug in die Bezirksvertretung fix sein. SORA zufolge stellt das Team HC Strache in Favoriten, Floridsdorf und der Donaustadt in den kommenden fünf Jahren je drei Bezirksräte. In Liesing, der Brigittenau, Ottakring, Penzing, Meidling, Simmering und nicht zuletzt in Straches Heimatbezirk Landstraße erreicht die neue Liste je zwei Mandate.

Stimmen diese Hochrechnungen mit dem Endergebnis überein, kann sich Strache aussuchen, in welcher Bezirksvertretung er Platz nimmt. Schließlich trat er auf allen 23 Bezirkslisten als Spitzenkandidat an. Der Ex-Vizekanzler muss sich aber für einen Bezirk entscheiden, die Gemeindewahlordnung verbietet das "Sammeln" von Bezirksvertretungssitzen. Auf Nachfrage der Kleinen Zeitung wollte sich aus dem Team Strache niemand dazu äußern.

Hoffnung für BIER, LINKS und SÖZ

Die Bezirksvertretungswahlen könnten auch andere Kleinparteien, die den Einzug in den Gemeinderat verpasst haben, in politische Ämter hieven. So schafft laut SORA-Hochrechnung die Liste LINKS 18 Sitze in 14 Bezirksvertretungen, SÖZ erreicht sieben Mandate und die Bierpartei zwölf, darunter auch einen im Heimatbezirk von Spitzenkandidat Marco Pogo, in Simmering. Die Bierpartei muss aber noch einen kleinen Umweg gehen, bevor sie tatsächlich in den Bezirksparlamenten Platz nehmen könnten. Auf den 23 Listen standen insgesamt nur sechs Personen. Damit sie all ihre Sitze füllen kann, muss der Zustellungsbevollmächtigte, in diesem Fall Dominik Wlazny alias Marco Pogo, noch einen Ergänzungsvorschlag für die übrigen sechs Sitze einbringen. Das einzige Kriterium für die Nachnominierten: sie müssen am Tag des Ergänzungsvorschlages auf Bezirksebene wählbar sein, also österreichische oder EU-Staatsbürger, die in Wien ihren Hauptwohnsitz haben und über 18 Jahre alt sind.