Casinos Austria melden 600 Mitarbeiter zur Kündigung an

Casinos Austria melden 600 Mitarbeiter zur Kündigung an
Heimischer Glücksspielkonzern zieht Konsequenzen aus dem Corona-bedingten Besucherschwund und grundlegenden Strukturschwächen.

Die Casinos Austria haben 600 ihrer insgesamt 2770 Mitarbeiter beim Arbeitsmarktservice zur Kündigung angemeldet. Das berichtet die Presse online. Casinos-Sprecher Patrick Minar betonte allerdings, dass es „am Ende deutlich weniger als 600 Kündigungen sein werden.“ Man habe lediglich eine Maximalzahl von möglichen Kündigungen angemeldet, weil „noch nicht absehbar ist, mit wie vielen Mitarbeitern ein freiwilliger Ausstieg oder ein Teilzeitmodell vereinbart werden kann“. Ein Sozialplan - auch für die Mitarbeiter im Gastrobereich - sei in Ausarbeitung.

Der Abbau kommt nicht überraschend, auch die Höhe nicht. Wie der KURIER mehrmals - zum ersten Mal Mitte Juni - berichtet hat, hat der Vorstand mit Hilfe des Unternehmensberaters McKinsey ein großes Restrukturierungsprogramm erarbeitet und im Sommer dem Aufsichtsrat präsentiert. Das "ReFIT"-Sparpaket wurde bereits im Juli grundsätzlich gebilligt. Damals hieß es, dass von den derzeit rund 1.700 Vollzeitstellen "1.200 Arbeitsplätze gerettet werden". Durch ein neues Gehaltsschema sollen die Personalkosten um ein Viertel sinken.

Die Casinos Austria International (CAI), Auslandstochter der Casinos Austria AG, hatte Ende August für das erste Halbjahr 2020 starke Einnahmenausfälle gemeldet. Die Spielerlöse (einschließlich Nebenerlösen) gingen von 87,3 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres auf 52,8 Mio. Euro zurück. Der Vorstand prognostiziert für den gesamten Konzern einen Verlust für heuer von knapp 65 Millionen Euro. Ohne Sanierung wird für 2021 mit 55,7 Verlustmillionen kalkuliert.

In ReFIT wird mit einer Senkung der Personalkosten um elf Prozent insgesamt kalkuliert. Das bedeutet Gehaltskürzungen bis zu 15 und 20 Prozent. Mit den Betriebsräten soll ein neues Gehaltsmodell verhandelt werden, auch ein neuer Kollektivvertrag ist notwendig.

 

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