Österreich

Missstände in Milchbetrieb in NÖ aufgedeckt

Milchkühe im tiefen, flüssigen Kot, trübe Brühe als Trinkwasser: Der VGT erstattete jetzt Anzeige wegen Tierquälerei.

Heute Redaktion
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Das Coronavirus dürfe keine Ausrede sein, Tiere zu vernachlässigen: Der Verein gegen Tierfabriken deckte nun unhygienische Zustände in einem Milchbetrieb im südlichen NÖ auf und erstattet Anzeige wegen Tierquälerei. Den Fall dokumentierten die Aktivisten mit Fotos.

"Sämtliche Milchkühe und Kalbinnen stehen im tiefen, flüssigen Kot, mit dem der gesamte Stall übersät ist. Die verschiedenen Abteilungen werden durch elektrische Zäune getrennt, deren Generatoren völlig mit Kot verdreckt sind. Und das in Wannen zur Verfügung gestellte Trinkwasser ist eine trübe Kotbrühe. Aber am schlimmsten sieht es im Melkabteil aus. Dort sind sämtliche Einrichtungsgegenstände, aber auch die Melkmaschinen und die Wände, mit Kot vollgespritzt", heißt es seitens des VGT.

Es wurde nun eine Anzeige bei der zuständigen BH Wr. Neustadt eingebracht.

VGT-Obmann Martin Balluch zeigt sich entsetzt: „Man ist im Tierschutz ja schon einiges gewöhnt, aber die Zustände auf diesem Betrieb sind ja wirklich besonders erschütternd. Wie kann so etwas passieren? Wie ist es möglich, dass die Halter von Kühen den Stall so total verdrecken lassen, ohne etwas dagegen zu unternehmen? Wie kann man sich freiwillig in so ein Melkabteil begeben? Und wer, bitte schön, will eine solche Milch konsumieren? Coronavirus oder nicht, die Behörde muss in diesem Fall zügig einschreiten!"

Seitens der Bezirkshauptmannschaft Wr. Neustadt hieß es bereits am Montagnachmittag auf "Heute"-Anfrage: "Die Anzeige ist bei uns am Vormittag eingelangt. Wir haben das am Radar. Und in diesem Fall muss ich auch Herrn Balluch recht geben", so ein Sprecher. Und weiter: "Sie können sicher sein, der Betrieb wird in zwei Tagen in einem Zustand sein, der wieder passt. Auch die Nachbarn helfen mit, dass hier ausgemistet wird. Darüber hinaus wird es Kontrollen geben."