Silvester-Sicherheit

So bleiben Ohren heil und Finger an der Hand

Österreich
31.12.2019 15:26

Hunderttausende Menschen feiern jedes Jahr, um gemeinsam ins neue Jahr zu rutschen. Damit man dabei nicht „ausrutscht“ und die Sicherheit jedes Einzelnen gewährleistet, haben sich die Einsatzorganisationen mit umfassenden Maßnahmenpaketen auf das Mega-Event vorbereitet. Aber auch jeder Partygast ist angehalten, sich an die Spielregeln zu halten …

Rund 200 Menschen müssen jedes Jahr wegen Pyrotechnik-Unfällen ins Krankenhaus. „Zu den häufigsten Verletzungen zu Silvester zählen Verbrennungen und Hörschäden“, warnte Rotkreuz-Chefarzt Wolfgang Schreiber. Darum sollten diese Sicherheitshinweise rund ums Silvesterfeuerwerk stets beachtet werden:

  • Altersbeschränkung einhalten! Kinder sollten Feuerwerkskörper grundsätzlich nicht abbrennen.
  • Keine Verwendung in Menschenansammlungen. Rücksichtnahme auf kleine Kinder, ältere Menschen und Tiere.
  • Sich niemals über startende Raketen beugen und Sicherheitsabstand einhalten. Selbst „Babyraketen“ können schwere Augenverletzungen verursachen.
  • Feuerwerkskörper nie in geschlossenen Behältern zünden.
  • Keinesfalls „Blindgänger“ erneut zünden.
  • Feuerwerkskörper nicht selbst basteln und nur aus seriösen Quellen beziehen.
  • Keine Raketen im Ausland kaufen, die in Österreich verboten sind.
  • Für Raketen geeignete Startvorrichtungen verwenden.
  • Im alkoholisierten Zustand: Hände weg von Feuerwerk!

Vorsicht, Knalltrauma!
Laut Rotem Kreuz erleiden jährlich rund 1000 Menschen Hörschäden durch Böller. „Hört man plötzlich schlechter und hat Schmerzen im Ohr, können das Anzeichen für ein Knalltrauma sein“, erklärte Schreiber. „Bei starken Schmerzen wenden Sie sich an eine Spitalambulanz“, riet der Experte.

Abgetrennte Finger ins Plastiksackerl
Werden Finger bei Unfällen abgetrennt, muss die Blutung mit einem Druckverband gestoppt werden. „Wickeln Sie den abgetrennten Finger in einen möglichst keimfreien Stoff und geben Sie ihn in ein Plastiksackerl“, sagte Schreiber. Aber Hände weg von Eis und Wasser! Damit sollte die abgetrennte Gliedmaße keinesfalls in Berührung kommen.

Kleine Verbrennungen kühlen
Bei Verbrennungen soll die betroffene Stelle für zehn Minuten mit Wasser gekühlt werden. Dieses soll nicht zu kalt, sondern handwarm sein. Danach soll die Verbrennung mit einer sterilen Wundauflage abgedeckt und diese mit Mullbinden locker fixiert werden. Bei großfälligen Verbrennungen soll die Rettung unter 144 verständigt werden, sagte Schreiber. „In diesem Fall nicht kühlen - sonst besteht Unterkühlungsgefahr.“

Schäden an Autos
Jedes Jahr werden durch Raketen und Böller auch Autos beschädigt. „Prinzipiell muss derjenige den Schaden ersetzen, der diesen verursacht hat“, erklärte Martin Echsel von der ARBÖ-Rechtsabteilung. Ist kein Schädiger bekannt, greift möglicherweise eine Voll- oder Teilkaskoversicherung.

Pyrotechnikverbot im Ortsgebiet
Im Ortsgebiet gilt aber ohnehin grundsätzlich ein Verbot der Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen der Kategorie F2, in die das typische Silvester-Feuerwerk fällt. Ausnahmen sind durch die jeweiligen Bürgermeister zu erteilen.

Saftige Strafen drohen in Wien
Die Wiener Polizei appellierte an die Bevölkerung, freiwillig auf Pyrotechnik zu verzichten. Im Wiener Stadtgebiet und am diesjährigen 30. Silvesterpfad ist das Zünden gängiger Gegenstände jedenfalls ausdrücklich verboten.

Soweit es der Polizei möglich ist, wird repressiv gegen Verstöße gegen das Pyrotechnikgesetz vorgegangen, kündigte diese am Freitag an. Es drohen empfindliche Strafen, außerdem werden Raketen und Co. abgenommen.

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